Die Uni Tübingen klärt auf, dass im Mineralwasser keine Mineralien enthalten sind, da man sonst ernsthafte Schluckbeschwerden hätte. Der Begriff Mineralwasser besagt lediglich, dass beim Vorbeifließen an Gesteinen ein Teil löslicher Form von Mineralien als Kationen und Anionen aufgenommen wurde. Mineralstoffe sind demzufolge Metall-Ionen (Na+, Ca2+, Mg2+, Fe2+, Zn2+, Se2+, Mo2+ etc.) und bestimmte Anionen (HSiO3–, HCO3–, SO42-, F–, Cl–), die in Lebensmitteln oder auch Arzneien enthalten sind. Fälschlicherweise werden die Kationen und Anionen der gelösten Stoffe (z.B. im Mineralwasser) als „Mineralien“ bezeichnet.
Mineralstoffe und Spurenelemente in Lebensmitteln
Generell sind Mineralstoffe und Spurenelemente lebensnotwendige anorganische Verbindungen, die für den Aufbau von Körpergewebe, Zellen, Knochen, Zähnen und den ungestörten Ablauf innerhalb des Körperhaushalts verantwortlich sind. Hauptsächliche Quelle mit hoher Bioverfügbarkeit von Mineralien sind Lebensmittel.
- Soja enthält Zink, Eisen, Kalium, Mangan, Calcium, Phosphor, Magnesium, Chlorid
- Käse enthält Zink, Calcium, Phosphor
- Nüsse enthalten Zink, Kalium, Mangan, Phosphor, Magnesium
- Spinat enthält Eisen, Kalium, Mangan, Calcium
- Pilze enthalten Zink, Kalium und Selen
- Fisch enthält Jod
- Fleisch, z.B. Rindfleisch enthält Eisen, Zink, Phosphor
Magnesium steckt viel in Vollkornprodukten, Spinat, Datteln. Kalium steckt unter anderem in Pilzen, Feldsalat, Grünkohl, Brokkoli, Fisch, Milch, Bananen und Eiern. Bei der Zubereitung einer mineralstoffreiche Ernährung gilt: Je unverarbeiteter umso besser. Industrielle Fertigessen und Fast Food bieten kaum Nährstoffe. Wasser bietet im Vergleich nur geringe Mengen in wasserlöslicher Form, die den Tagesbedarf eines Menschen bei weitem nicht decken können.
Bundesinstitut für Risikobewertung
Schließlich hat sich Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit dem Thema beschäftigt und kommt zum gleichen Ergebnis. Das BfR hat mögliche gesundheitliche Risiken von sehr niedrig-mineralisierten Mineralwässern bewertet. Anlass ist die Anfrage eines Landesuntersuchungsamts mit Verweis auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
„Sehr niedrig-mineralisiertes Mineralwasser wird von der Bevölkerung schon seit langem als Getränk verwendet. Bei der Risikobewertung von sehr niedrig-mineralisierten Mineralwässern bestehen Wissenslücken, da hierzu derzeit nur wenige wissenschaftliche Studien vorliegen. Jedoch ist nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand davon auszugehen, dass sehr niedrig-mineralisiertes Mineral-, Quell- und Tafelwasser langfristig keine unerwünschten gesundheitlichen Folgen hat – eine ausgewogene Ernährung und übliche Trinkmengen vorausgesetzt. Schließlich nimmt der Mensch Mineralstoffe über die gesamte täglich verzehrte Nahrung auf…“
Quelle bund.de Sehr-niedrig-mineralisiertes-mineralwasser-gesundheitlich-bewertet.pdf
Wasser filtern und eine gesunde Lebensweise
Das bedeutet, dass wir getrost unser Wasser filtern und von unliebsamen Verunreinigungen wie Bakterien, hormonähnlichen Stoffen, Medikamentenrückstände, Arzneimittelrückständen, Schwermetalle, Chlor oder sogar radioaktiven Stoffen und vielen Weiteren mehr befreien können. Dass dabei auch Kationen und Anionen von Mineralien die der Einfachheit halber als s.g. Mineralien bezeichnet werden, entfernt werden, spielt gesundheitlich kaum eine Rolle – gesunde und ausgewogene Nahrung vorausgesetzt.
Abgesehen von der Wasserreinheit ist es bequemer, günstiger als Flaschenwasser und Schlepperei und Transport hat ein Ende – also stimmt auch die persönliche Ökobilanz.