Trinkwasser aus der Leitung neben anderen unerwünschten Inhaltsstoffen auch das Leichtmetall Lithium enthalten, das in der Medizin zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen eingesetzt wird. Forscher haben kürzlich einen Zusammenhang zwischen erhöhten Lithiumkonzentrationen im Leitungswasser und Autismus hergestellt.
In Deutschland gibt es keine Grenzwerte von Lithium im Trinkwasser. Deshalb muss das Wasser auch nicht darauf untersucht werden.
Autismus ist eine komplexe Entwicklungsstörung des Gehirns, die in verschiedenen Formen und Ausprägungen auftritt. Die schwerste Form des Autismus ist der frühkindliche Autismus, der sich oft bereits um das dritte Lebensjahr herum durch Symptome wie eine fehlende oder verzögerte Sprachentwicklung bemerkbar macht. Eine mildere Form ist das Asperger-Syndrom, bei dem die sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen in der Regel nicht eingeschränkt sind.
Kürzlich haben amerikanische Forscher eine beunruhigende Erkenntnis gewonnen. In einer Studie, die von der University of California, Los Angeles (UCLA) durchgeführt wurde und im Fachmagazin „Jama Pediatrics“ Anfang April veröffentlicht wurde, fanden sie heraus, dass Kinder von Müttern in Dänemark, die während der Schwangerschaft in Regionen mit einem erhöhten Lithiumgehalt im Leitungswasser gelebt haben, häufiger von einer Autismus-Spektrums-Störung (ASS) betroffen sind. Dies ist die erste Untersuchung, die Lithium als mögliche Ursache für ASS in Betracht zieht.
Landesregierung legt Bericht zu den Spurenstoffen in Flüssen vor: Vor allem Arzneimittel sind ein Problem!
Spurenstoffen und Arzneimittel in Flüssen
Schmerzmittel, Antibabypille und Blutdrucksenker verursachen erhebliche Schäden bei Fischen, Muscheln und Schnecken. Schon geringe Konzentrationen, die weniger als ein millionstel Gramm betragen, beeinträchtigen viele Wasserorganismen massiv. In den Gewässern sind neben Arzneien auch Pestizide, industrielle Stoffe oder Haushaltschemikalien nachweisbar, die über das Trinkwasser teilweise auch wieder in den menschlichen Körper zurück gelangen.
Bisphenol A: Verbraucherschutzministerium warnt vor Chemikalien im Trinkwasser
Das CVUA (Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart) hat besorgniserregend hohe Konzentrationen von Bisphenol A im Warmwasser in fast allen untersuchten Proben festgestellt. Im Zeitraum von 2 Jahren wurden insgesamt 103 Trinkwasserproben im Auftrag der Gesundheitsämter analysiert, darunter 27 Proben von Kaltwasser und 76 Proben von Warmwasser. Der Trinkwassergrenzwert wurde bei 87 % der Warmwasserproben um mehr als das Achtfache überschritten!