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Bakterien & Co dürfen sich laut Verordnung im Trinkwasser tummeln

Ob die Qualität des Leitungswassers in Deutschland hoch ist, möge jeder entsprechend seiner persönlichen Anforderungen und Einschätzung selbst beantworten. Rechtlich gesehen darf laut einem Urteil Leitungswasser/Trinkwasser zumindest nicht mehr als «bestgeprüftes Lebensmittel» oder «gesund» bezeichnet werden. Und laut Trinkwasserverordnung dürfen sogar Nährböden für Keime, sprich Bakterien, enthalten sein. Der Grenzwert sogenannter «koloniebildenden Einheiten» liegt temperaturabhängig und entnahmeortabhängig zwischen 20 und 100 KBE pro ml – macht also viele Tausende Keimbildende Einheiten (umgangssprachlicher Nährboden für Bakterien und Keime) je Liter Trinkwasser, die laut Verordnung zulässig sind (am Zapfhahn des Verbrauchers, leitungsgeführtes Trinkwasser aus Brunnen).

Focus bringt es auf den Punkt: «Normales Trinkwasser enthält einige Bakterien. In Deutschland liegt der Grenzwert des Trinkwassers bei 100.000 Bakterien pro Liter Wasser. Dieser Wert wurde durch die Trinkwasserverordnung festgesetzt und unter anderem von Robert Koch empirisch ermittelt.» (focus.de Bakterien und Keime im Wasser) Ausgenommen von dieser großzügig gehandhabten Regelung sind coliforme Bakterien (E. coli), Enterokokken und gewisse Stäbchenbakterien. Immerhin!

In der Deutschen Trinkwasserverordnung werden ca. 50 Stoffe erfasst und geprüft. Nicht dazu zählen aber Medikamentenrückstände, Drogenrückstände, Düngemittelrückstände, hormonähnliche Stoffe und viele mehr, welche durch Umweltgifte, EDCs inzwischen nahezu überall nachweisbar sind. Microplastik in Wasser und Luft ist ein weiteres zunehmendes Problem. Klärwerke können viele dieser Stoffe gar nicht entfernen und da sie von der Verordnung nicht erfasst werden, kreisen sie munter weiter im endlosen Kreislauf des Trinkwassers auf unserer Erde. Es kommt kein neues Süßwasser dazu. Wir haben davon nur 2-3 Prozent auf unsere Erde, die immer wieder getrunken und ausgeschieden werden. Von uns, von Tieren und von Pflanzen aufgenommen werden. Zwei Drittel davon sind sogar noch in Eis und Gletscher der Pole gespeichert. Bleibt also ca. 1 Prozent, welches wir immer wieder aufnehmen und ausscheiden. Wer möchte da nicht, dass es wirklich rein ist?